HISTORIE und LANDSCHAFT in Schloss und Stallhof

Historischer Saal im Schloss

Zwei Dauerausstellungen laden ein zur Zeitreise ins 17. bis 19. Jahrhundert. Wie lebte man in Dyck? Welche Ideen bestimmten den Zeitgeist? Die Suche nach Antworten führt zunächst ins Hochschloss. Dort zeigt die Ausstellung HISTORIE die repräsentativen Parterre-Räume des Ostflügels. Der Festsaal ist von Licht durchflutet und lässt die einstige Pracht erahnen. Besondere Aufmerksamkeit verdient sein barockes Deckengemälde, das zur Bauzeit 1656 entstanden ist. Gesellschaftliche Spiele vor dem Hintergrund verschiedener Gartenszenen sind in zwölf Tableaus des Rokoko-Malers Rousseau erhalten. Zwei weitere Räume zeigen kostbare Wandbekleidungen aus dem 18. Jahrhundert: Eine dunkle, geprägte Goldledertapete sorgt für gedämpftes, edles Ambiente. Eine chinesische Seidentapete, die Kaiser Karl IV. einst seiner Tochter Maria Theresia schenkte, gelangte durch Erbschaft in den Familienbesitz und veranschaulicht Szenen aus dem chinesischen Arbeitsalltag rund um die Hauptexportgüter Porzellan, Tee, Reis und Seide.

Die Ausstellung LANDSCHAFT im Stallhof widmet sich der Gartenkunst des 18. und 19. Jahrhunderts. Das politische Reformbestreben der Aufklärung löste seinerzeit einen gesellschaftlichen Wandel aus und beeinflusste die Wahrnehmung der Natur. Weg von der Formenstrenge des Barock, hin zu einer landschaftlichen Gestaltung führte der Weg, der in Jüchen bereits ab 1820 auf Veranlassung des Schlossherrn Fürst Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck beschritten wurde. Jeder Blick aus dem Fenster erlaubt die direkte Verknüpfung: Der englische Landschaftsgarten rund um das Schloss steht als lebendiges Beispiel im Dialog zu den Ausstellungsstücken. Dazu zählen das Kräuterbuch des Hieronymus Bock, die Kakteenverzeichnisse des Fürsten Joseph sowie Landschaftsgemälde aus dem Umfeld der Düsseldorfer Malerschule. Als audio-visuelles Erlebnis ist Schuberts Winterreise inszeniert: In blauen Ohrensesseln lauscht man dem Klanggemälde und betrachtet einen Foto-Zyklus in schwarz-weiß. Museumspädagogische Installationen runden das Ausstellungsangebot ab.